„Das ist ein Hütehund, der jagt nicht! „Nein !?…..Doch was macht ein Hütehund und was ist der Hütetrieb?
Wölfe mussten sich ihr Futter besorgen, indem sie es aufstöberten, verfolgten und erlegten. Aus dieser Urform des Jagens hat sich der Mensch verschiedene Jagdformen herausgezüchtet, um sich die Hilfe des Hundes nutzbar zu machen. Die Wölfe jagten im Rudel. Nachdem die Beute aufgespürt war, löste sich einer aus der Gruppe, um im weiten Bogen hinter das Beutetier zu gelangen. Es erkennt die Gefahr und flüchtet, geradewegs auf die anderen Rudelmitglieder zu. Diese erlegen es und die ranghohen Tiere fressen zuerst.
Der Hütehund ist also ein sensibler und wendiger Hund, da er auf feine Signale von Blick und Körpersprache seiner Jagtpartner reagiert. Nicht zuletzt gehören auch Mut, Nervenstärke und Beharrlichkeit dazu. All das sind Eigenschaften, die ihn leicht erziehbar und leistungsbereit machen, sodass er auch an vielen anderen Dingen Spaß hat, die er zusammen mit seinem Menschen tun kann! Vorausgesetzt, er hat einen Führer, mit oder für den er arbeiten kann. Mit der Chefrolle sind nur die Wenigsten Aussies glücklich, wenngleich er sehr schnell bemerkt, wenn dieser Posten in seinen Augen unbesetzt ist und übernimmt ihn zuerst unbemerkt!
Was zeichnet einen talentierten Hütehund aus?
Die Verhaltensweisen, die zum Verhaltensschema „Hüten“ gehören, sind sehr komplex! Es reicht nicht aus, wenn der Hund die Schafe oder Rinder anbellt oder außen herum läuft. Man unterscheidet die verschiedenen Verhaltens -und Arbeitsweisen: wie und ob der Hund „greift“, d.h. beißt und wohin (Nase, Seite, Hinterbeine), ob er bellt, immer oder zielgerichtet. Hat er „Auge“ und wie und in welcher Situation zeigt er es. Wie arbeitet er? Bringt er die Tiere oder treibt er sie weg….hat er genügend Sinn dafür, die Gruppe zusammenzuhalten und ist er arbeitseifrig genug, das über eine längere Zeit zu tun, bei allen Wettereinflüssen und zu jeder Tageszeit. Ist er führig genug oder arbeitet er lieber allein. Ist er auch, und das ist hier in Europa ein sehr wichtiges Kriterium, „gesellschaftsfähig“, denn er soll ja auch am öffentlichen Leben teilnehmen!
Wo und Wie kann man „hüten“?
Das „Stockdog Program“ wurde im Jahr 1975 in den USA begründet und der erste Trail (Hütewettbeberb) unter ASCA Regeln fand in Kalifornien statt. Seitdem ist das Stockdog Program stetig gewachsen und verbessert worden. Jeder kann mit einem talentierten Hund zu sportlichen Wettkämpfen, den „Trails“ kommen und Titel an Enten, Schafen und Rindern erlangen. Bei dem „Ranch Trail“ und dem „Farmtrial“ werden die Fähigkeiten des Hundes bei der alltäglichen Ranch und Farmarbeit beurteilt. In den USA werden jedes Jahr die „National Finals“ ausgetragen, bei denen ausgewählte, eingeladene Hunde starten, und bei denen dann die 20 Besten ermittelt werden,
Hier in Europa gibt es den „Western Europe Working Australian Shepherd Club“, den WEWASC. Ein vom ASCA anerkannter Verein, der ebenfalls Trails und Seminare veranstaltet. Hier gibt´s Adressen und Termine, wo man die Möglichkeit zum Hüten hat, oder an Seminaren teilnehmen kann. Auch hier in Deutschland kann man ASCA Titel bekommen. Links dazu im Seitenbereich.